«Kirche schaut hin»
Die » Studie, die ein Forschungsteam der Universität Zürich im Auftrag der Schweizer Bischofskonferenz, der Kantonalkirchen und der Ordensleitungen am 12. September 2023 der Öffentlichkeit vorgestellt hat, bestätigt: Sexueller, psychischer, spiritueller und struktureller Machtmissbrauch innerhalb der Römisch-Katholischen Kirchenstrukturen hat auch in unserem Land unsägliches Leid über zahlreiche Menschen gebracht. Die verantwortlichen Personen wurden dabei häufig von kirchlichen Verantwortungsträgern geschützt sowie ihre Taten vertuscht.
Was uns bewegt
Wir sind erschüttert über die in unserem Land und weltweit bekannt gewordenen Untaten und fühlen mit den davon betroffenen Menschen.
Wir sind froh, dass dieses Unrecht ans Licht gekommen ist und man den Betroffenen endlich zu glauben begonnen hat.
Wir unterstützen alle Massnahmen, die ihnen helfen, mit der ihnen auferlegten Last zurecht zu kommen.
Wir erwarten von den Kirchenverantwortlichen auf allen Stufen, dass die Sorge um die Opfer bei allem Handeln konsequent an erster Stelle steht und dass die Täter zur Verantwortung gezogen werden.
Wir verpflichten uns, alles uns Mögliche dazu beizutragen, dass diese Ziele erreicht werden können und dass in unserer Pfarrei ein gutes und respektvolles Miteinander ohne Machtmissbrauch erlebt werden kann.
Aktuelle Massnahmen gegen Machtmissbrauch
- Alle Angestellten in der Seelsorge, Katechese und Jugendarbeit haben den » Verhaltenskodex des Bistums unterschrieben. In ihm sind einerseits grundlegende Fragestellungen, aber auch klare Verhaltensrichtlinien festgelegt.
- Als Pfarramtsteam haben wir im Mai 2023 Karin Iten für einen Ausbildungstag zu diesem Kodex in unsere Pfarrei eingeladen, in dem es darum ging, heikle Situationen richtig einzuschätzen und sich in sensiblen Situationen gut zu verhalten.
- Alle Angestellten der Kirchgemeinde müssen alle fünf Jahre einen Privatauszug aus dem Strafregister einreichen, wer mit Kindern zu tun hat auch einen Sonderprivatauszug.
- In der Kinder- und Jugendarbeit gilt das » Haltungspapier von Jungwacht Blauring.
- In Mitarbeitergesprächen, Gremien und Leitungsteams wird darüber gesprochen, wie man in der Pfarrei Nähe und Distanz erlebt und erkannte Probleme angegangen werden können.
Und wenn's doch passiert? Fehlverhalten melden
Um Machtmissbrauch aufzudecken und möglichst früh zu stoppen, hat die Katholische Kirche im Kanton Zürich das Meldesystem «Kirche schaut hin. Fehlverhalten melden» lanciert. Es ermöglicht Ihnen, anonym oder mit Namen Hinweise auf mögliche Vorfälle oder Verdachtsfälle von Fehlverhalten zu geben. Ihre Meldung wird von einer verantwortlichen Fachperson der Kantonalkirche gelesen.
Je nachdem, ob Sie das wollen, werden Sie von dieser Person kontaktiert oder nicht. Sie wird Ihr Anliegen nicht selbst bearbeiten können, aber Sie erhalten von ihr Anregungen für das weitere Vorgehen, z. B. Kontaktangaben von spezialisierten Beratungsstellen oder der Justiz.
Je nach Anliegen, werden Sie gefragt, ob Sie einverstanden sind, dass es auch an die zuständigen Personen in Ihrer Kirchgemeinde weitergeleitet werden. In unserer Kirchgemeinde sind dies der Kirchenpflegepräsident Martin Mohr und Pfarrer Patrick Lier von Wetzikon.
Nicht-kirchliche Anlaufstellen
Wenn Sie Ihr Anliegen lieber einer nicht-kirchlichen Stelle melden möchten, dann finden Sie hier Stellen, bei denen Sie das tun können:
- IG Miku (Interessengemeinschaft für missbrauchsbetroffene Menschen im kirchlichen Umfeld)
- seelsorge net (für Betroffene, die das Bedürfnis haben, anonym mit einer Seelsorgerin oder einem Seelsorger zu sprechen)