Pfarreigeschichte
Marienkirche auf dem Berg
Im 8. Jahrhundert gab es dort, wo heute die reformierte Kirche steht, eine Marienkirche. 1414 übernahm das Kloster Rüti das Kirchengut und liess eine neue Kirche mit Pfarrhaus bauen. Mit dem Ausbruch der Reformation 1519 trat die Gossauer Bevölkerung zum neuen reformierten Glauben über.
Katholische Gottesdienste wieder erlaubt
Erst ab 1863 war es im Kanton Zürich wieder erlaubt, katholische Gottesdienste zu feiern. Die Zahl der Katholiken im Oberland nahm stetig zu und neue Pfarreien wurden gegründet. Die Gossauer machten sich oft zu Fuss auf nach Wetzikon, wo ab 1890 wieder katholische Gottesdienste gefeiert wurden.
Ottikon oder Gossau?
Um 1950 wurden die Pläne der Gossauer, eine eigene Pfarrei zu gründen, immer konkreter. Während die einen sich für eine Kirche in Ottikon (zusammen mit Grüningen) einsetzten, wollten andere eine Kirche mitten im Dorf Gossau.
Eine Lösung für den heutigen Standort ergab sich, als Viehhändler Eicher ein Grundstück am Laufenbach zum Verkauf anbot.
Betteln und planen
Nun wurde intensiv geplant und Geld gesammelt. Pfarreiangehörige spendeten regelmässig den «Wochenbatzen» und ein grosser Kirchenbazar brachte eine ansehnliche Summe zusammen. Ein grosser Teil des Betrags kam aber aus anderen Pfarreien des Kantons Zürich und vor allem aus der Innerschweiz. Zudem stellten viele Pfarreiangehörige Darlehen zur Verfügung.
Endlich eine eigene Kirche
Die Baupläne für die Kirche wurden vom Zürcher Architekten Fritz Metzger erstellt. Als Baumeister wirkten Emil Künzli und Alfred Fässler. Am 2. Februar 1958, am Fest «Maria Lichtmess» erfolgte der Spatenstich und nach einer Bauzeit von 14 Monaten konnte am 3. Mai 1959 die neue Kirche durch den damaligen Churer Weihbischof Dr. Johannes Vonderach eingeweiht werden.
Noch fehlte das Geld für Kirchenglocken. Die drei Glocken konnte erst am Bettag 1961 geweiht und am Tag darauf durch die Gossauer Schulkinder in den Turm hochgezogen werden.
Die Pfarrei wächst
Bis 2004 ist die Anzahl der Katholiken in Gossau auf über 2'400 angewachsen und ein lang gehegter Traum geht in Erfüllung: das neue Pfarreizentrum an der Chapfstrasse kann eingeweiht werden und bietet nun mehr Platz für verschiedene Aktivitäten.
65 Jahre Pfarrkirche Gossau
Ottikon oder Gossau?
Über den Standort der neuen Kirche gab es heftige Diskussionen. Hier ein Entwurf von 1955 für eine Kirche in Ottikon.
Grundriss in Fischform
Der Architekt Fritz Metzger entwarf die Kirche in Fischform. Auf die "Schwanzflosse" musste aus finanziellen Gründen aber verzichtet werden.
Erste Bauarbeiten
Blick auf den Bauplatz an der Chapfstrasse, die 1958 noch weitgehend unbebaut war. Im Hintergrund steht das alte Chapf-Schulhaus.
Spatenstich im 1958
Im gleichen Jahr wurde der Grundstein gelegt, in den verschiedene Zeitdokumente und Urkunden eingemauert wurden. Er ist links beim Eingang der Kirche zu sehen.
Die Kirche steht
Die Bauzeit dauerte 14 Monate. Hier sind Ostwand und Dachkonstruktion gut sichtbar.
Ein Turm ohne Glocken
1959 wurde die Kirche eingeweiht. Der Kirchturm blieb vorerst leer. Erst 1961 war genug Geld für Glocken gesammelt.
Glockenweihe
Die drei Glocken wurde in Erdingen gegossen und unter dem Geläut der reformierten Kirche willkommen geheissen. Für die zwei Nächte vor dem Aufzug wurde eine Ehrenwache organisiert.
Pfarrhaus
1967 wurde neben der Kirche ein Pfarrhaus errichtet, das aber 2003 für den Bau des Pfarreizentrums weichen musste.
Mehr Platz
2002 begann der Bau des Pfarreizentrums. Gleichzeitig wurde der Platz vor der Kirche neu gestaltet.
Grundsteinlegung Pfarreizentrum
Im Februar 2003 wurde in die Mauer beim Eingang des Neubaus eine Kassette mit verschiedenen Dokumenten eingemauert.
Abschied von der Baracke
Die Jubla zügelte ins Untergeschoss des Pfarreizentrums. Im Bild die ehemalige Jubla-Baracke, die für die Überbauung "Im Zentrum" weichen musste.
Energie von unten und oben
Das Pfarreizentrum bezieht die Wärme aus Erdsonden. 2021 wurde auf dem Dach zusätzlich eine Photovoltaik-Anlage installiert.